Am zweiten Spieltag der Verbandsliga Süd spielten wir gegen den
Topfavoriten aus Dettingen.
Nach der 2-6 Klatsche am ersten Spieltag gegen Ladja Rossdorf mit den
schlimmsten Befürchtungen...
Zum Glück war die Mannschaft diesmal bis auf Brett 1 komplett und alle
Spieler traten auch an.
Wiesbadener SV 1885 2 - SF Dettingen 1950 1 2,5:5,5
1. Traudes, Wolfgang - Schönau, Werner 0:1
2. Mayer, Frank - Stickler, Roberto ½:½
3. Wichmann, Daniel - Rosenberger, Berthold ½:½
4. Kuhn, Andreas - Bahlke, Philipp ½:½
5. Doehring, Joachim - Dahlheimer, Bernd ½:½
6. Böhmer, Thomas - Bahlke, Wolfgang ½:½
7. Bernstein, Boris - Kraft, Wolfgang 0:1
8. Pardey, Kevin - Schnell, Manfred 0:1
Den kürzesten "Arbeitstag" hatte an Brett3 Daniel.
In der holländischen Verteidigung bot er schon direkt nach der Eröffnung
seinem Gegner (ein erfahrener FM) Remis an - was dieser auch sofort
annahm: 0,5-0,5. Daniel war anscheinend mit seiner Eröffnungsbehandlung
nicht 100% zufrieden und schien eher ungemütlich zu stehen.
Kurz danach vereinbarte Andreas an Brett 4 ebenfalls Remis.
Gegen seinen jungen Gegner kam er mit Weiss nicht über eine
ausgeglichene Stellung hinaus: 1-1.
Das nächste Remis gab es an Brett 6 in meiner Partie. Gegen einen
nominell deutlich stärkeren Gegner hatte ich im Damengambit mit Weiss
keine Probleme und dachte lange Zeit sogar, etwas besser zu stehen.
Nach f3 und e4 sowie Damentausch entstand aber eine Stellung, in der das
Zentrum zwar schön aussah, aber keine wirkliche Gefahr für den Gegner
darstellte. Allerdings konnte dieser auch nicht viel unternehmen: 1,5-1,5.
Dann wurde es ungemütlicher. An Brett 1 verlor Wolfgang gegen einen
starken Gegner mit Schwarz erst einen Bauern und dann das Spiel. In
einer englischen Partie hatte er direkt nach der Eröffnung zunehmend
unter Druck gestanden: 1,5-2,5.
Frank an Brett 2 schien gegen seinen ebenfalls starken Gegner lange Zeit
im Vorteil zu sein und konnte sogar einen Bauern gewinnen.
Sein Gegner verlor sehr viel Bedenkzeit in der Eröffnung (Caro-Kann mit
3. f3).
Allerdings konnte er später in ein remisliches Schwerfigurenendspiel mit
Gegenspiel abwickeln: 2-3.
An Brett 8 stand Kevin gar nicht so schlecht und konnte seinen Gegner in
einer holländischen Partie zu einem relativ harmlosen Qualitätsopfer
nötigen.
Leider verlor er direkt danach die Übersicht, eine Figur und die Partie:
2-4.
An Brett 7 hatte es Boris gegen einen starken Gegner sehr schwer und
verlor langsam aber sicher seine Caro-Kann-Verteidigung: 2-5.
An Brett 5 schließlich kam es zu einem sehr interessanten Kampf. Joachim
konnte die Dame für zwei Türme geben, was zunächst gar nicht so schlecht
aussah. Ich weiss nicht, ob mehr drin war, ich persönlich hielt seine
Stellung zu diesem Zeitpunkt für vorteilhaft.
Allerdings konnte sein Gegner einen Freibauern in Marsch setzen, für den
Joachim am Ende die Qualität geben musste.
Im Endspiel Dame + 2 Bauern gegen Turm + Läufer + 2 Bauern wurde es dann
noch einmal richtig eng, doch am Ende konnte Joachim Remis erreichen:
2,5-5,5.
Fazit: Deutliche Leistungssteigerung gegenüber dem ersten Spiel, gegen
den Favoriten wäre mit etwas Glück sogar mehr drin gewesen. Allerdings
war der Dettinger Sieg insgesamt verdient.
Verweise:
[1] http://www.schlosspark-open.de/?q=taxonomy_vtn/term/2